Fußball fasziniert viele Menschen. Faszinierend für uns als Berater von Führungskräften und Teams ist darüber hinaus, dass die in den letzten Jahren fortgeschrittene Professionalisierung des
Profifußballs im Wesentlichen das spiegelt, was wir auch in den Organisationen erleben.
Die Top-Teams machen es vor: Diese verlassen sich nicht mehr auf den einen Leader, dem alle andern nur zuarbeiten. Statt dessen haben sie auf und neben dem Platz viele selbstbewusste
Persönlichkeiten, die wissen, was sie können, und die es vermögen, mit- und füreinander so zu spielen, dass sie im höchsten Maße gut abgestimmt flexibel agieren können. Arbeitsteilung bedeutet
schon lange nicht mehr, dass die Stürmer nichts mit der Defensive zu tun haben und die Verteidiger nichts mit dem Spiel nach vorne. Diese hohen technischen und taktischen Anforderungen, lassen
sich nur noch umsetzen, wenn die Spieler ein Gefühl dafür haben, wann und wie sie für das Team Verantwortung übernehmen.
Diese Entwicklung hat auch neue Trainertypen hervorgebracht. Wir sehen zukünftig vor allem jene Trainerteams im Wettbewerb vorne, die es schaffen, die in jedem Kader unvermeidlichen
gruppendynamischen Prozesse bewusst zu thematisieren. Entweder werden diese Prozesse für den Erfolg genutzt oder sie sind wie ein Klotz am Bein, der alle anderen Bemühungen zunichte macht.
„Heute dauert das Leben eines Trainers bei einem großen Klub zwei Spielzeiten, nicht sehr viel länger. Damit sie länger dauert, sind die menschlichen Beziehungen essentiell, sie sind wichtiger als das Geld, wichtiger als die Berühmtheit, wichtiger als alles. Man muss sie pflegen.“ Zinedine Zidane, nach seiner Rücktritt bei Real Madrid im Mai 2021